Alexander Saberschinsky, Christina Hermann, Rektor Wolfgang Lentzen-Deis und Thomas Stubenrauch (von links). Foto: Kinnen



Kirche undMenschenrechte


Die TheologischeFakultät Trier hat drei neue Doktoren
 
Diözesanadministrator WeihbischofLeo Schwarz promovierte am 30. Juni Christina Herrmann, Alexander Saberschinskyund Thomas Stubenrauch zu Doktoren der Theologie. Im Rahmen der akademischenFeier in der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars sprachSaberschinsky in seiner Rede darüber, wie Kirche die Menschenrechteinterpretiere, und fragte, ob sie eine moralische Gesamthaltung fürdas neue Jahrtausend sein könnten.

Der Redner beschrieb den schwierigen Annäherungsprozess der Kirche an die Menschenrechte in der Geschichte. Heute jedoch könne die Kirche uneingeschränkt als eine Verfechterin der Menschenrechte gelten. Dennoch müsse man sich Rechenschaft darüber geben, was man genau unter Menschenrechte verstehe: Saberschinsky mahnte an, dass Menschenrechte nicht nur ein Vehikel sein dürften, um immer mehr Freiheiten für den Einzelnen zu fordern. Letztlich würden Menschenrechte unwirksam, wenn man sie überstrapaziere. Vielmehr müsse auch immer die soziale Dimension des Menschen berücksichtigt werden, ohne die er nicht leben könne.

Anliegen der Katholischen Soziallehre sei es, auch einen Beitrag zur ethischen Begründung der Menschenrechte in der Diskussion außerhalb der Kirche zu leisten. Nur durch eine solche Begründung könne die Unverletzlichkeit der Menschenwürde gewahrt werden. Daher seien Menschenrechte selbst keine neue Ethik, sondern müssten selbst ethisch begründet sein, um auch im Zeitalter der Globalisierung Wegweiser zu sein.

Saberschinsky betonte, dass es dabei auch für Theologen entscheidend sei, sich nicht hinter ihrem Glauben zu verstecken, sondern ihre Position mit der Vernunft und mit Sachargumenten zu begründen. Nur so könne die Kirche in das Gespräch mit „allen Menschen guten Willens“ kommen.

  (Quelle: Paulinus)